Der Blick auf das Pensionskonto.
Ein Erfahrungsbericht von Monika (Teilnehmerin des Workshops)
Oh ja, ein Blick auf das Pensionskonto ist für viele Frauen selten ein rosiger Blick in die Zukunft. Auf meinem zumindest sieht es aus, wie heutzutage auf den meisten Bankkonten der Durchschnittsösterreicher:innen: sehr bis erschreckend bescheiden. Zu Beginn des Workshops erfuhren wir Teilnehmerinnen, was so ein Pensionskonto überhaupt ist, wie es zustande kommt, Zahlen, Daten und aufschlussreiche Fakten rund ums Thema Pension, wie z. B. das “Pensionssplitting“.
Im Anschluss ermutigte uns die Trainerin, einen wertschätzenden Blick auf andere, gar nicht so unwesentliche Lebenskonten zu werfen. So gut wie keines dieser Konten ist mit Geld gefüllt. Vielmehr fand ich hier kostbare Erinnerungen, wertvolle Zeit mit mir wichtigen Menschen, erholsame Auszeit in der Natur, viel Lernen, Wissen, einen großen Erfahrungsschatz, Lebensfreude, Tun, für das ich nicht mit Geld entlohnt, aber dennoch mit Erfüllung, Dankbarkeit und innerer Zufriedenheit beschenkt wurde … Ja, retrospektiv kann ich für mich sagen, dass ganz, ganz Vieles in meinem Leben nicht finanziell abgegolten wurde und dennoch nicht umsonst war. So gesehen gehöre ich zu den reichen Menschen – wenn auch nicht in finanzieller Hinsicht. Das war die schöne Erkenntnis der wohlwollenden Betrachtung meiner Lebenskonten.
Der erschreckende Aspekt war die Tatsache, dass, gerade bei uns Frauen enorm viel unbezahlte Arbeit in so einem Leben zu finden ist. Frauen kümmern sich, meist noch neben einem Job, um den Haushalt, die Befriedigung aller Belange der Kinder (und des Herrn Gemahl), die Versorgung der Familie, oft auch um die Pflege von Angehörigen. Arbeiten und Tätigkeiten, die notwendig sind, erledigt werden müssen, zwar Lebenszeit fordern, finanziell aber keine Entlohnung finden.
So, was bringen nun reichgefüllte Lebenskonten und jede Menge finanziell nicht abgegoltener Tätigkeiten für mein gertenschlankes Pensionskonto? Tja … eigentlich gar nichts. A b e r: am Ende dieser – an sich schon bereichernden – Workshop-Reihe lernten wir die „Stellschrauben“ kennen. Durch das Drehen an diesen Schräublein kann das Pensionskonto doch noch ein wenig aufgepäppelt werden – oder, wie es die Trainerin formulierte: Sich vom Opfer zur Schöpferin wandeln und aus der Ohnmacht in die Selbstermächtigung wachsen!
Das wohl Wichtigste ist der Erhalt der Arbeitsfähigkeit. In manchen Fällen vorab ein Wiedererlangen derselbigen. Besser Arbeitszeit reduzieren, wenn es aus diversen Gründen (gesundheitlich, Carearbeit etc.) nicht anders geht, als gar kein pensionspflichtiges Einkommen. Dann gibts da noch die freiwillige Höherversicherung in der staatlichen Pensionsversicherung. Je früher, desto besser (und kostengünstiger bei gleichem Output). Für mich persönlich eine bessere Option in der heutigen Zeit als eine private Pensionsvorsorge bei Versicherungsgesellschaften. Doch auch das wäre eine Möglichkeit.
In tiefer Dankbarkeit, dass ich bisher ein Leben hatte, das mich reich beschenkte (wenn auch nicht finanziell) und die neu gewonnene Kenntnis um die Stellschrauben, die nun auch mein Pensionskonto ein wenig aufwerten, blicke ich zuversichtlicher nach vorne – in Richtung Pension.
Danke, Daniela!
Danke, Frau & Arbeit!
Workshops: Meine Pension
Donnerstag, 4. April, 16–19 Uhr
Donnerstag, 18. April, 16–19 Uhr