„Qualitätsmanagement und Produktion sind die beiden Bereiche, in denen ich zurzeit arbeite“. Nicole B. hat mit einem süßen Rohstoff zu tun …
Alter bei Ausbildungsabschluss 31 Jahre
Region Pongau
FiT Ausbildung Lehrabschluss Lebensmitteltechnikerin
Ausbildungsstätte/Firma Honigmanufaktur Honigmayr, Tenneck
Aktuelle Position/Tätigkeit Assistenz Qualitätsmanagement und Produktplanung
Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?
Ich hatte einen Abschluss mit Matura im Bereich Umwelttechnik und war fast acht Jahre bei einer Entsorgungsfirma tätig. Da ich nicht mehr nur im Büro arbeiten wollte und mehr Bewegung brauchte, suchte ich nach etwas Neuem. Bei der Lebensmitteltechnik war die Kombination aus Labor, Produktion und Technik genau das Richtige für mich. Ich hätte auch studieren können, aber das Praktische an der Lehre gefiel mir besser und so musste ich auch nicht schon wieder umziehen.
Was machst du in deiner Arbeit genau?
Derzeit wechsle ich noch zwischen den beiden Bereichen Produktion und Qualitätsmanagement hin und her. Ich stelle Maschinen ein, organisiere die Abläufe während der Produktion als Maschinenführerin. Ich ziehe Proben bei der Rohware, also den Honigfässern, die angeliefert werden. Überprüfe im Labor, ob das Produkt den Hygienevorschriften und Qualitätskriterien entspricht und dokumentiere alles.
Was waren die Reaktionen deines Umfeldes auf diesen Ausbildungsweg?
Die waren durchaus positiv. Manche haben gefragt, warum ich nicht studiere, aber als ich meine Gründe nannte, haben es alle toll gefunden.
Was hat dir diese Ausbildung gebracht?
Zunächst einmal mehr Selbstbewusstsein: ich kann als Frau Sachen machen, die ein Mann auch tut. Ich mache manches vielleicht anders, aber erreiche das Gleiche.
Und ich habe jetzt viel technisches Know-how, ich weiß was zu tun ist, wenn Probleme auftauchen. Wir mussten in der Berufsschule ja auch Drehen und Schweißen lernen, sowie Pneumatik und Elektronik, weil wir mit Maschinen hantieren und bei Bedarf auch kleinere Reparaturen durchführen.
Jetzt habe ich eine Arbeit in einer tollen Firma, wo ich mit Freude hingehe. Viele unterschiedliche Aufgaben. Und gute Chancen für die Zukunft, mit Lebensmitteltechnik und Umwelttechnik.
Was war für dich die größte Herausforderung?
Einerseits, dass ich in Wels in der Berufsschule unten bleiben musste. Das Lernen war anstrengend und ich war sehr ehrgeizig. Es ist dann gut gelaufen und es waren auch mehrere schon über 20 und reifer. Die Firma hat ein Zimmer im Wohnheim für mich organisiert und finanziert und mich in jeder Hinsicht unterstützt.
Die zweite große Herausforderung war die LAP, die zwei volle Tage dauerte. Da wurden wir schon sehr streng und genau geprüft.
Wer bzw. was hat dir geholfen, dein Ziel zu erreichen?
Vor allem die Unterstützung in der Firma, meine zwei Ausbildungsleiter, das gute Klima hier. Und natürlich auch mein privates Umfeld.
Und das Glück, dass ich im richtigen Moment hier angefragt habe. Als auf die schriftlichen Bewerbungen kaum Reaktionen kamen, hat es mir gereicht und ich habe meine Unterlagen gepackt und bin persönlich zu den Betrieben gefahren. So konnte ich hier ein kurzes Schnupperpraktikum machen. Der Betrieb hatte zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Genehmigung für die Lehrlingsausbildung. Aber das haben sie alles schnell geregelt und ich konnte gleich am Tag nach der Basisqualifizierung mit der Ausbildung beginnen.
Was war dein größtes Erfolgserlebnis?
Die schwierige LAP zu schaffen. Auch wenn ich mich zunächst geärgert habe, dass ich nur knapp den „guten Erfolg“ verpasst habe. Aber jetzt bin ich sehr zufrieden und würde diesen Weg sofort wieder gehen. Die Zusammenarbeit mit den Männern passt auch gut. Ich mache alles selbst und bin stolz, wenn ich es selbst schaffe.