Speditionskauffrau

Sara P. hat ihr gesamtes Leben neu gestaltet und bringt ihr Wissen nun als Speditionskauffrau ein. Motiviert hat sie während der Ausbildung vor allem ihr kleiner Sohn, dem sie ein Vorbild sein möchte.

Alter bei Ausbildungsabschluss 31 Jahre
Region Salzburg Stadt
FiT Ausbildung LAP Speditionskauffrau (über AQUA/Laturo)
Ausbildungsstätte/Firma Lagermax, Wals-Siezenheim
Aktuelle Position/Tätigkeit Sachbearbeiterin Import/Export Europa

Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?

Ich wollte weg aus dem Einzelhandel und habe mich beim AMS über Möglichkeiten einer Ausbildung erkundigt. Mir wurde das FiT-Programm empfohlen und so bin dich dann in der Basisqualifikation gelandet. Da ich mehrere Sprachen spreche und sehr kommunikativ bin, habe ich mich für die Ausbildung zur Speditionskauffrau entschieden. Mir war von Anfang an klar, dass ich das machen will.

Was machst du in der Arbeit genau?

Ich bin für die gesamte Abwicklung des Warentransportes von A nach B zuständig. Die Betreuung der Kunden und der Partner liegt in meiner Verantwortung.  Da geht es um die Organisation, wann und von wem die Ware beim Lieferanten abgeholt wird und wann die Ware beim Empfänger ankommt. Da wir auch Partner im Ausland haben, z. B. Schweiz, Russland oder Norwegen, muss ich mich auch um Zollformalitäten kümmern. Im Grunde liegt es in meiner Verantwortung, dass die Ware zeitgerecht von A nach B kommt. Abschließend muss dann noch die Verrechnung der erbrachten Leistung erfolgen, auch das wird von mir erledigt. Ich kann sagen, dass ich eine sehr verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit habe.

Wie hat dein Umfeld auf diesen Ausbildungsweg reagiert?

Durchwegs positiv! Natürlich gab es Personen, die mir das nicht zugetraut haben, da mein Sohn erst drei Jahre war, als ich mit der Ausbildung begann. Aber der Großteil meiner Freunde und vor allem meine Familie haben mich sehr unterstützt. Ohne sie wäre die Ausbildung nicht möglich gewesen.

Was hat dir diese Ausbildung gebracht?

Vor allem mehr Selbstvertrauen. Ich konnte endlich mal was für mich selber machen. Ich bin mutiger geworden, da es ja anfangs nicht immer einfach war, ich aber nicht aufgab und somit sah, dass ich vieles schaffen kann. Auch habe ich gesehen, dass es Firmen gibt, denen das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter*innen sehr wichtig ist. Sowas habe ich vorher nicht gekannt. Ich habe mein ganzes Leben neu gestaltet und es fühlt sich richtig gut an. Ich kann sagen, dass ich jetzt mehr Freude am Leben habe.

Was war für dich die größte Herausforderung?

Die ersten drei Monate in der Ausbildung. Eine Mitarbeiterin hat aufgehört und ich musste sofort ihre Stelle einnehmen. Das war eine riesen Verantwortung und ich habe damals schon das eine oder andere Mal ans Aufhören gedacht. Ich hatte einige sehr gute Gespräche mit meinem Vorgesetzten, der mir immer gut zugeredet hat und irgendwann lief es dann. Anfangs war es auch mit der Kinderbetreuung schwierig, aber auch hier hatte ich von vielen Seiten Unterstützung und sehr viel Verständnis von meinem Chef. Auch, dass ich wieder zur Schule gehen musste, war eine große Herausforderung. Bis ich wieder so richtig ins Lernen gekommen bin, hat es ein wenig gedauert, aber dafür lief es dann umso besser in der Schule.

Wer bzw. was hat dir geholfen, dein Ziel zu erreichen?

In allererster Linie mein Sohn. Ich wollte und will ihm als gutes Beispiel vorangehen. Ich möchte ihm später einmal sagen können, dass man mit Ehrgeiz und gutem Willen alles schaffen kann. Natürlich haben mir auch die Aussicht auf ein besseres Gehalt und die Aufstiegschancen in der Firma geholfen, die Ausbildung durchzuziehen und ich wollte einfach weg vom Einzelhandel.

Was war dein größtes Erfolgserlebnis?

Dass ich gleich im zweiten Berufsschuljahr einsteigen konnte und dieses dann mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen habe. Ich musste wirklich viel lernen, den Lernstoff aus der ersten Klasse nachholen, aber es hat mich einfach interessiert. Da habe ich einen richtigen Motivationsschub bekommen und ich wusste, dass ich genau den richtigen Lehrberuf gewählt habe.

Was möchtest du anderen FiT-Teilnehmerinnen mit auf den Weg geben?

Als erstes möchte ich sagen: Gut, dass ihr euch für das FiT-Programm entschieden habt. Gebt nicht zu schnell auf und traut euch auch, um Hilfe zu bitten. Es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen. Verfolgt eure Träume, wenn es eure sind, und vertraut darauf, dass ihr es schaffen könnt.

Was ist dir sonst noch wichtig zu sagen?

Der Weg zur Lehrabschlussprüfung war nicht immer leicht. Ich hatte viele tolle Unterstützer*innen, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Ich möchte einfach danke sagen!

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