Medienfachfrau

Name der Teilnehmerin Alexandra P.
Alter bei Ausbildungsabschluss 31 Jahre
Region Stadt Salzburg
FiT Ausbildung Medienfachfrau: Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien
Ausbildungsstätte/Firma PPS im Auftrag für das Red Bull Media Haus Servus TV & Red Bull TV
Aktuelle Position Sendeabwicklerin

Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?

Ursprünglich wollte ich eine Lehre als Applikationsentwicklerin machen und hatte auch schon ein Praktikum absolviert, dann aber keinen Ausbildungsplatz gefunden. Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf die Medienfachfrau gestoßen. Schnell habe ich gemerkt, dass mir diese Arbeit noch viel mehr Spaß macht als die Applikationsentwicklung. Für mich hat sich bewahrheitet, dass es kein Job mehr ist, wenn man eine Arbeit macht, die man wirklich mag. Zudem sind der soziale Austausch und das Arbeiten im Team sehr wichtig für mich. Das hätte mir in der Applikationsentwicklung gefehlt.

Was machst du in der Arbeit genau?

Ich bin verantwortlich für die Playout-Verarbeitung. Das bedeutet, dass ich mich darum kümmere, dass alle Signale richtig zu dem Fernsehzuschauer gesendet werden. Ich bearbeite die Sendepläne und kontrolliere die Qualität der Signale. Ich bekomme jeden Tag Sendepläne zugeschickt, die wir für den Zuschauer anpassen müssen. Auch die Abwicklung von Live-Events und Live-Interviews fällt in meinen Tätigkeitsbereich. Meistens haben wir viele Sportevents wie zum Beispiel MotoGP, Formel 1 und Tennis. Ich achte darauf, dass Ton, Bild und Untertitel stimmen und das Bild nicht plötzlich schwarz wird. Damit alles richtig gesendet wird, gibt es viele Leute, die im Hintergrund arbeiten. Damit wir alle Channels, die wir haben betreuen können, arbeiten wir in drei Schichten rund um die Uhr.

Was brauchst du für diese Tätigkeit?

Als Medienfachfrau ist ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein wichtig, man sollte belastbar sein und flexibel.Der Fernseher läuft immer, auch in der Nacht. Daher muss man bereit sein, in Schichten zu arbeiten und auch eine gewisse Stressresistenz zu entwickeln. Aber ich mag auch das Arbeiten in der Nacht gerne, denn es ist eine besondere Atmosphäre und es ist auch ruhiger. Ich finde aber das Wichtigste ist die Begeisterung und die Leidenschaft für den Beruf. Eine gewisse Offenheit und Extraversion ist für das Arbeiten mit den Medien eine Grundvoraussetzung. Ich war auch nicht so extrovertiert, aber durch die berufliche Weiterentwicklung habe ich nun auch eine größere Offenheit für neue Kontakte in meinem Privatleben entwickelt.

Wie hat dein Umfeld auf diesen Ausbildungsweg reagiert?

Ich habe viel Unterstützung von meinen Freund und meiner Familie bekommen. Es ist wichtig, dass du weißt, dass jemand an dich glaubt und du selbst an dich glauben musst. Es geht dann vieles einfacher.

Was hat dir diese Ausbildung gebracht?

Ich bin mit 18 Jahren von Rumänien nach Österreich gekommen und musste zuerst einmal die Sprache lernen und in Österreich eine Arbeit finden. Es war zu Beginn ziemlich frustrierend, aber ich habe nie aufgegeben. Vor meiner FiT-Ausbildung habe ich in der Produktion bei einem Metallhersteller gearbeitet, das war sehr anstrengend und stressig. Ich war für die Bedienung der Maschinen zuständig und das war aufgrund meiner Körpergröße von 150 cm eine echte Herausforderung. Ich hatte deshalb Rückenschmerzen und habe mir gedacht, es wird Zeit für eine berufliche Veränderung. Dann habe ich Frau & Arbeit gefunden. Mit 28 Jahren konnte ich meine Lehre zur Medienfachfrau beginnen.

In meinem neuen Beruf gehe ich mit einem guten Gefühl nach Hause. Die Arbeit in der Sendeabwicklung erfüllt mich und bringt mir eine große Zufriedenheit. Ich habe jetzt ganz andere Perspektiven am Arbeitsmarkt als vorher. Die Medienbranche ist groß und bietet viele Möglichkeiten. Der Verdienst ist jetzt auch viel besser als vorher, das freut mich natürlich auch. Am wichtigsten ist mir, dass ich für die nächsten 40 Jahre einen besseren und sicheren Job habe und das spüre ich jetzt . Der neue Arbeitsplatz hat mir sprachlich sehr weitergeholfen. Meine Deutschkenntnisse haben sich verbessert und ich traue mir jetzt sprachlich viel mehr zu.

Was war für dich die größte Herausforderung?

Ich bin am Anfang in einer ganz neuen Branche gelandet und habe nicht viel darüber gewusst. Die vielen technischen Details waren neu für mich, ich musste erst einmal lernen, wie Signale funktionieren. Am Anfang hatte ich Zweifel, ob ich das alles schaffen kann und ob das nicht vielleicht zu schwer für mich ist. Meine größten Herausforderungen waren die Sprache, die neue Branche, das neue Umfeld und ein technisches Verständnis zu entwickeln. Aber es ist alles gut gegangen und man muss einfach konsequent dran bleiben.

Wer bzw. was hat dir geholfen, dein Ziel zu erreichen?

Das FiT-Programm hat mir geholfen, denn ohne diese Unterstützung ist es schwer, in einen neuen Beruf zu starten. Ich finde das super, dass es dieses Angebot für erwachsene Frauen gibt. FiT bietet gute Unterstützung und Hilfe. Auch die Begleitung von Frau & Arbeit während der Lehre ist sehr hilfreich. Falls etwas schwierig ist, bekommst du immer Unterstützung. Das war für mich eine wichtige Stütze. Durch die Betreuung von Frau & Arbeit hatte ich das Gefühl, dass sich jemand dafür interessiert, was ich mache und außer deiner Familie noch jemand da ist, dem es wichtig ist, dass es dir in der Arbeitswelt gutgeht. Was mir auch sehr geholfen hat ist Konsequenz. Manchmal spürt man vielleicht, dass es nicht weiter gehen kann, aber mit Konsequenz geht alles.

Was war dein größtes Erfolgserlebnis?

Dass ich alles abgeschlossen und meine Ausbildung geschafft habe. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich habe es durchgezogen und ab diesen Moment hatte ich einen fixen Job und einen neuen Beruf und das ist schön. Das gibt mir mehr Sicherheit und ich fühle mich nun einfach unabhängiger.

Was möchtest du anderen FiT-Teilnehmerinnen mit auf den Weg geben?

Wenn man merkt, dass Probleme und Schwierigkeiten auftauchen oder sich nicht auskennt, offen und ehrlich damit umzugehen. Es gibt immer jemanden, der helfen kann. Und nicht aufgeben, das ist sehr wichtig. In zwei bis drei Jahren ist das Gefühl viel wichtiger, als es die aktuellen Schwierigkeiten sind. Dann fühlst du dich stolz und stark, dass du es geschafft hast. Eine abgeschlossene Lehre gibt dir für die Zukunft auch eine andere Sicherheit und Unabhägingkeit.

Was ist dir sonst noch wichtig zu sagen?

Nicht aufgeben, offen und ehrlich kommunizieren und auch mit den Kolleg:innen ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Ich bin immer noch in Kontakt mit den anderen FiT-Frauen, die ich während meiner Ausbildung kennengelernt habe. Der Austausch hilft mir, denn der soziale Rückhalt macht viel aus.

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