EDV Kauffrau

Mach das, was du schon immer machen wolltest, keine Chance kommt ein zweites Mal. Diesen Rat gibt Anja L., die sich für die Ausbildung zur EDV-Kauffrau entschieden hat.

Alter bei Ausbildungsabschluss 21 Jahre
Region ursprünglich Lungau, jetzt Flachgau
FiT Ausbildung Lehre (ins 2. Lehrjahr eingestiegen)
Ausbildungsstätte/Firma ACP IT Solutions (EDV-Systemhaus), Salzburg
Aktuelle Position/Tätigkeit Vertriebsinnendienst

Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?

Ich habe mich immer schon für EDV interessiert und wollte etwas mit Computern machen. Der Verkauf liegt mir auch, aber hier mache ich viel mehr: Server und Computer konfigurieren, es ist anspruchsvoller als nur im Verkauf. Man lernt nie aus. Als ich im Lungau nichts fand, habe ich überlegt, nach Salzburg zu gehen, weil ich ohnehin schon länger wegwollte. Meine Kursleiterin in der Basisqualifizierung hat mir dann den Tipp mit dieser Firma gegeben. Und als ich dort beim Vorstellungsgespräch war, wusste ich: Hier will ich bleiben.

Was waren die Reaktionen deines Umfeldes auf diesen Ausbildungsweg?

Meine Mutter war nicht begeistert. Aber viele andere haben gesagt: ja, mach das, zieh es durch, super! Und ich hatte ja schon ein Jahr lang gesehen, dass ich mit dem Handelsschulabschluss allein keine Chance hatte. In der Berufsschule hat mir mein BWL-Wissen von der Hasch aber schon geholfen.

Was hat dir diese Ausbildung gebracht?

Ich habe eine Arbeitsstelle, wo ich liebend gerne hingehe, einen Traumjob, einen super Chef, nette Kollegen, werde gefördert. Die Firma ist wie meine zweite Familie. Was Besseres hätte mir nicht passieren können. Ich bin selbstbewusster geworden, habe immer neue Herausforderungen, in der EDV lernt man ja nie aus. Ich arbeite eigenständig und habe auch viel Verantwortung.

Was war für dich die größte Herausforderung?

Meine Schüchternheit zu überwinden. Anfangs hab ich mich nicht einmal telefonieren getraut. Nach einiger Zeit bin ich dann ins Vertriebsteam gekommen und da haben sie mich einfach ins kalte Wasser geschubst Und ich hatte immer Angst vor der Abschlusspräsentation bei der Lehrabschlussprüfung. Da hat mir der Chef eines Tages einen Termin geschickt und gesagt: „Da machst du eine Präsentation vor dem Vertriebsteam, du schaffst es, das geht schon.“ Und dann habe ich das gemacht und sie gebeten, mich auf Herz und Nieren zu prüfen und Fragen zu stellen. Und es ist gut gelaufen. Sie waren fachlich kompetent und kritisch, aber darauf aus, mich zu unterstützen.

Wer bzw. was hat dir geholfen, dein Ziel zu erreichen?

Zunächst die Jobzusage und die Tatsache, dass ich in Salzburg einen Cousin als Anlaufstelle hatte, wo ich anfangs auch wohnte. Und die Tatsache, dass es ja nur 1,5 Stunden in den Lungau waren. Das hat mir das Weggehen erleichtert. In Salzburg habe ich dann die positiven Seiten gesehen, das Neue, die Shoppingmöglichkeiten, und ans Alleinsein habe ich mich gleich gewöhnt. Am meisten geholfen hat mir der Rückhalt in der Firma, das Gefühl „Wir stehen hinter dir, du darfst Fehler machen“ – wie sie mich gefordert und gefördert haben.

Was war dein größtes Erfolgserlebnis?

Dass ich den Abschluss mit gutem Erfolg geschafft habe. Ich hatte ja schon noch Angst, der erste kam weinend raus, der zweite käsebleich, ich war die dritte. Aber beim Präsentieren war ich sicher, die Kollegen waren in Gedanken bei mir und überzeugt, dass ich das schaffe. Und der Prüfer sagte dann „Ah, die erste Vernünftige“.

Und noch mehr freut mich derzeit das Jahresmitarbeitergespräch, das ich vor Kurzem mit dem Vertriebsleiter hatte. Er hat nur Positives gesagt und mir gezeigt, dass ich gut bin und dass sie froh sind, dass sie mich haben.

Was möchtest du anderen FiT-Teilnehmerinnen aus deinem Erfahrungsschatz mit auf den Weg geben?

Mach das, was du schon immer machen wolltest. Ergreife die Chance. Sie kommt kein zweites Mal.

Nach oben scrollen